Ein paarmal war es schon soweit: Die Sonnenstrahlen ließen uns spüren, dass sie bald die kalte Jahreszeit besiegen werden. Doch immer kehrte der kalte, dunkle Winter zurück. Jetzt ist endlich der Frühling auch bei den größeren Bäumen und Sträuchern angekommen. Der Garten erwacht aus seinem Winterschlaf, die Tage werden länger und überall ersprießt neues Grün.

Faszinierend wie sich die Struktur des Gartens verändert. Die Immergrünen, die im Winter das Bild beherrschten, treten optisch immer mehr zurück. Zuerst zeigen die Laubgehölze nur einen Hauch von Grün. Doch plötzlich, nach ein paar warmen Tagen, öffnen sich explosionsartig alle Blattknospen. Grün in allen Farbnuancen, üppiges Laub und Blüten füllen den Garten. Die sommergrünen Laubgehölze melden sich zu ihrer Führungsrolle zurück.

Wenn Sie noch größere Büsche und Bäume setzen wollen, müssen Sie sich beeilen. Sonst sollten Sie Containerpflanzen verwenden. Der April ist auch ein guter Zeitpunkt, um Ziergräser, Kletterpflanzen zu pflanzen, Steingärten und Trockenmauern zu begrünen.

Stauden, die im Hochsommer oder Herbst blühen und Staudenkräuter wie Liebstöckl, Petersilie und Schnittlauch, Blumenkohl, Kohlrabi, Kopfsalat….auch die Frühkartoffeln müssen Mitte des Monats in die Erde. Frische Kräuter sind momentan groß im Trend. Sie stehen nicht nur im Nutzgarten, sondern machen sich auch gut in Staudenbeeten, selbst in Balkonkästen.

Beim Einsetzen von Freesien, Kronenanemonen, Montbretien, Gladiolen, Lilien und Callas sollten Sie immer wieder einen Abstand von 14 Tagen lassen, damit später die Blütenpracht länger hält.

Für den Sommerschmuck können Sie im April viele Blumen direkt in die Kästen oder ins Freiland säen, z. B. Edelwicken, Mohn, Löwenmäulchen, Goldlack, Reseda, Rittersporn, Lupinen und Tausendschön. Kälteempfindliche Sorten wie Portulakröschen, Kapuzinerkresse, Feuersalbei, Sonnenblumen, Levkojen und Tagetes sät man im Haus oder Frühbeet und setzt sie ab Mitte Mai ins Freiland.

Achten Sie auf kleine Akeleien, Glockenblumen und Lichtnelken. Die Mutterpflanzen haben Jahre lang prachtvolle Polster gebildet und tauchen plötzlich am alten Platz nicht mehr auf. Sie haben sich vor ihren Verschwinden reichlich ausgesät.

Manche Stauden wie Pfingstrosen oder Funkien können viele Jahre am selben Platz stehen, andere sollten öfters geteilt und umgesetzt werden. Nur so bleibt ihre Wuchskraft erhalten. Im April ist die beste Zeit zum Umsetzen.

Bei allem, was Sie jetzt säen und pflanzen, stellen Sie die Weichen für das Gedeihen Ihrer Pflanzen. Pflanzen haben genau wie Tiere bestimmte Ansprüche an ihre Umgebung. Ihr Stoffwechsel hat sich in der langen erdgeschichtlichen Entwicklung an spezielle Nährstoffe, Eigenschaften des Bodens und des Klimas angepasst. Nur wenn diese Bedingungen stimmen, wachsen sie optimal.

Am falschen Standort und mit falscher Nachbarschaft muss die einzelne Pflanze einen enormen Teil ihrer Energie dafür aufwenden, um den Mangelzustand auszugleichen. Irgendwann reichen dann die Kraftreserven nicht mehr und sie fällt Schädlingen wie Pilzsporen, Viren, Raupen zum Opfer, denen sie sonst einfach ‚davongewachsen‘ wäre.

Die meisten Stauden und viele Kräuter benötigen weniger Nährstoffe, als man denkt. Dosieren Sie Ihre Düngegaben auf lehmigen Böden vorsichtiger als auf sandigen. Verwenden Sie für Staudenbeete am besten langsam wirkende organische Volldünger oder Kompost. Arbeiten Sie die oberflächlich ein, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Der April macht bekanntlich, was er will: gelbe Flecken, kahle Stellen, mehr Moos als Halme im Rasen… Manchmal ist es zum Haare raufen. Anderseits steht Rasen im Garten im Ruf einen großzügigen Eindruck zu machen. Damit er die Strapazen der kalten Jahreszeit möglichst schnell hinter sich lässt, wird er spätestens Anfang des Monats mit einem Langzeitdünger versorgt. Etwa zwei bis drei Wochen nach dem Düngen sollten Sie ihn ganz kurz mähen und anschließend vertikutieren.

Die Messer des Vertikutierers entfernen Moos und alten Rasenfilz, verbessern die Belüftung der Wurzeln. Tief wurzelndes Unkraut wie Löwenzahn sticht man aus. Der grüne Teppich wird vitaler und sichtbar schöner. Kahle Stellen werden mit frischem Saatgut nachgesät. Vergessen Sie nicht, dass die Teile Ihres Rasens, wo Krokusse und Narzissen wachsen, jetzt noch nicht gemäht werden dürfen.

Bevor das Wachstum richtig beginnt, sollten Sie Ihre Formgehölze, besonders die Pyramiden, Kugeln und Spiralen aus Buchs in Form bringen. Sie wachsen dann besonders gleichmäßig. Die im Frühjahr blühenden Sträucher wie Seidelbast, Zaubernuss, Winterjasmin, Forsythien werden nach der Blüte geschnitten.

Sommerblühende Sträucher wie Blauraute und Bartblume kürzt man bis auf eine Handbreit über dem Boden ein, den Schmetterlingsstrauch bis auf eine Höhe von 20- 40 Zentimetern. Diese Sträucher blühen nur an jungen Trieben. Bei Bauernhortensien kappen Sie lediglich die alten Blütenstände knapp oberhalb der frischen kräftigen Knospen. Schneeball- und Rispenhortensien werden bei Bedarf stärker zurückgeschnitten.

Wenn Kletterpflanzen wie Efeu, Blauregen, Schlingknöterich und Kletterhortensien an Ihrem Haus stehen, müssen Sie vor der Hauptwachstumszeit nach den Dachrinnen und den dazu gehörenden Fallrohren schauen. Die Triebe dieser Pflanzen werden mit den Jahren immer dicker und können die Rohre regelrecht strangulieren. Also rechtzeitig die Triebe abschneiden und die Dachrinnen freihalten.

Die wärmende Frühlingssonne macht die Bewohner des Gartenteichs munter. Die abgestorbenen und sich zersetzenden Pflanzenteile haben viel Sauerstoff im Teichwasser verbraucht. Schlamm und Pflanzenreste müssen entfernt werden, etwas Wasser wird abgelassen und frisches zugeleitet. Auch neue Pflanzen können eingesetzt werden. Wer Veränderungen liebt: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ein Wasserspiel, einen Steg zu installieren.

Der Boden im Nutz- und Staudengarten muss nun gelockert und mit einer dicken Kompostschicht bedeckt werden. Ungebetene Wildkräuter sollten gejätet und ein Langzeitdünger eingearbeitet werden. Von den verblühten Tulpen und Narzissen in den Beeten können nur die Samenstände, nicht jedoch die Blätter entfernt werden. Die Pflanzen produzieren mit den Blättern Zucker, den sie als Stärke in den Zwiebeln für das kommende Jahr speichern.

Alle Kübelpflanzen, die über 5° standen, sind nicht abgehärtet genug und sollten nur bei mildem Wetter stundenweise an die frische Luft. Aber Vorsicht, Sonnenbrandgefahr! Das Laub ist keine Sonneneinstrahlung mehr gewohnt und bekommt braune Flecken. Dasselbe gilt für alle immergrünen Laubgehölze im Frühling, besonders für Freilandkamelien. Stellen Sie die Pflanzen zunächst 10 bis 14 Tage halbschattig oder unter Schattiernetzen auf.

Auch unempfindliche Zimmerpflanzen, die jetzt gern mal im Freien stehen, dürfen nie in die volle Sonne. Pflanzen an Südfenstern oder in Gewächshäusern brauchen an wolkenlosen Apriltagen eine Schattierung.